Energieerhaltungssatz und Ernährung?

Simple "Wahrheit" vs. reale Komplexität



Eine dieser scheinbar so klaren Wahrheiten, die zwar formal korrekt, aber im Kontext Unsinn sind:



Zu-/Abnehmen sei eine Sache des Energieerhaltungssatzes.




Klar, wenn mehr rein geht, als verbraucht wird, dann nimmt man zu. Korrekt -  das hilft aber niemandem, weil einfach den Input zu reduzieren keine Lösung ist. Obige Logik beruht auf der Annahme, dass der Organismus eine homogene “Kiste” ist. Ist er aber nicht, die Komplexität ist ungleich höher. Erhöhen wir doch mal gedanklich die Komplexität der Kiste nur minimal: in der Kiste gibt es eine Trennwand; nehmen wir der Einfachheit halber an, der Input wird 50/50 auf beide Teile verteilt. Was wenn nun der Bedarf 40/60 ist? Dann wird zwangsläufig immer entweder ein Teil unterversorgt oder der andere überversorgt. Eine Lösung des Problems über den Input ist völlig unmöglich!




Wer in Ernährungsfragen mit dem Energieerhaltungssatz argumentiert, möge bitte belegen, dass das simple Kistenmodell zutrifft, und dass bei in Summe ausgeglichener Energiebilanz alle Teile des Organismus jederzeit versorgt sind!




Die Realität ist komplexer als solch simple Weisheiten glauben machen! Es hat Gründe, dass Diäten, die auf reiner Kalorienreduktion basieren, nahezu immer scheitern. Andere Faktoren sind zu berücksichtigen, wie z.B. die Rolle, die Stress für den Organismus spielt; denn Stress hat mit akutem kurzfristigem Energiebedarf zu tun. Oder Sport. Auch hier ist nicht nicht die kurzzeitig negative Energiebilanz durch die Aktivität entscheidend - sondern der dauerhaft höhere Grundumsatz durch mehr Muskelmasse.