Einstieg
In einem Post eines sozialen Mediums war zu lesen:
Ich wurde gefragt, wie ich faste. Keine Süßis, sagte ich, kein Alkohol, nicht essen gehen. Und vegetarisch leben.
Also auf das verzichten, was Freude macht, so wollen es doch die Katholiken, bekam ich zur Antwort.
Mit so einer Sicht ist es nur verständlich, dass diese Übung aus dem Blick kommt.
Blickrichtung Entgiften und Freiheit
In seinem Buch Digitaler Minmalismus empfiehlt Cal Newport als Start in eine freiere, selbstbestimmtere Nutzung von Digitalen Angeboten eine Zeit der Entgiftung - digital detox.
Mehr zu den Gedanken von Cal Newport in einer Zusammenfassung eines online-Magazins zum konstruktiven Journalismus hier. Die Beschreibung von positiven Fastenerfahrungen in diesem Kontext beim gleichen online-Magazin.
Mich fasziniert die Neuentdeckung dieser alten auch spirituellen Übung im Umfeld der aktuellen digitalen Transformation. Die Hinweise von Cal Newport, wie schwer es ist, einen Weg in die Freiheit zu finden, kann ich gut nachvollziehen. Es gibt große Kräfte, die die Abhängigkeit der Nutzenden bewusst fördern. Solche Abhängigkeiten gibt es bei unserer Energienutzung sicher ähnlich und vermutlich noch in weiteren Bereichen unseres Lebens.
Übungsweg neu gesucht
Gemeinsame Zeiten des Fastens lassen sich leichter gehen. Daher gibt es in den spirituellen Traditionen oft auch Fastenzeiten, in denen man gemeinsam übt, freier zu werden, sich nicht so stark von Impulsen des Konsums steuern zu lassen.
Manchmal kann so eine Zeit des Übens auch dazu führen, den eigenen Lebensstil zu verändern. So wie es Cal Newport anregt im Blick auf die Verlockungen der abhängig-machenden Aufmerksamkeitsindustrie.
Wichtigste Zutat für eine solche Veränderung ist eine positive Orientierung, ein Gegengewicht zu den kontinuierlichen Verlockungen, die zum Ziel haben, die Abhängigkeit zu verstärken, denen nun Widerstand geleistet werden muss.
Und dann braucht es eine klare Abgrenzungsstrategie, die ermöglicht, im Alltag in den kleinen Versuchungen, die als nicht langfristig hilfreich erkannt wurden, zu widerstehen.
Anfragen an diese Zeit des Übens
Fasten ist also nicht für sich schon ein größerer Wert. Man man fastet, um dadurch ungutes Gewicht zu verlieren, mag das für eine gewisse Zeit funktionieren. Spätestens wenn die Pfunde einem wieder zuwachsen, wird deutlich, dieses Ziel allein reicht nicht aus.
Was ist das Anliegen dieses Übens?
Wer also regelmäßiger diese wichtige Weise des Übens praktizieren möchte, braucht eine positive Ausrichtung, die über sich selbst hinausgeht. Sonst wird das alte Verhaltensmuster nach der Zeit des Fastens sich wieder Raum schaffen können. Denn es ist ja nicht umsonst so geworden. Bequemlichkeit oder andere Seiten, die unser Verhalten steuern, tragen dazu bei.
Diese Gedanken enden daher in einer Frage: ,,Was wäre eine solche Ausrichtung für mich?‘’
Wenn es eine attraktive Gesamtausrichtung im Leben gibt, sind solche Zeiten anders erfahrbar und auch fruchtbar für die persönliche Lebenszufriedenheit.
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