Predigt: Liebe Mitchristen
Das heutige Fest der heiligen Familie soll ja nicht zum Träumen verleiten. Dann legen Menschen in das Leben von Jesus, Maria und Josef ihre Wünsche und Hoffnungen auf Harmonie und Geborgenheit. Die Vorstellung von Jesus als dem Friedefürst - als lächelndes Kind - überdeckt dann andere Seiten der Wirklichkeit.
Denn, schon das Weihnachtsevangelium zeigt die großen Herausforderungen, die diese Familie bewältigen muss.
Beim öffentlichen Auftreten Jesu berichten die Evangelien muss er sich den eigenen Verwandten gegenüber abgrenzen. Es wird erzählt, wie die Mutter und Verwandten ihn abführen wollten, weil sie ihn für verrückt hielten. Da sagt Jesus, wer den Willen meines Vaters erfüllt, der ist für mich, Bruder, Schwester und Mutter.
Familie kann großen Rückhalt geben. Das zeigen u.a. die Passion Jesu und Zeugnisse der frühen Kirche. Trotz mancher Irritationen, Maria, die Mutter Jesu, steht zu ihm unter dem Kreuz. Jakobus, ein Verwandter Jesu, hat eine wichtige Aufgabe in der Gemeinde von Jerusalem. Eine Haltung, die wir von dieser Familie abschauen können, ist Verbindlichkeit, im letzten eine gemeinsame Ausrichtung auf Gott, den Heiligen.
Das macht diese Familie zur heiligen Familie. Heilige Familie ist ja keine „Familie des Jahres“, die in einer Zeitung gekürt würde, wenn es so etwas gäbe. Heilig meint in Beziehung zum Heiligen, zu Gott. Heilig ist diese Familie, weil jeder einzelne von ihnen sich ganz dem Wirken Gottes geöffnet hat.
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Maria hat ja gesagt zu dem, was Gott mit ihr vorhatte, ohne zu wissen, wo es alles hinführen und enden wird.
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Josef hat sein inneres Ohr auf Gott gerichtet. Die Träume, denen er folgte, sind Bilder für das Horchen auf die Pläne Gottes.
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„Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“ betet Jesus auf dem Ölberg. Dieser Satz fasst seine Lebensausrichtung zusammen. Da hat er von Maria und Josef sicher einiges abgeschaut, was sich bewährt hat.
Die Familie hat eine große Bedeutung, um die Gottesbeziehung zur nächsten Generation weiter zu geben.
Wie lernen Kinder den Glauben?
Wie können Erwachsene einander stützen auf dem je persönlichen Glaubensweg und entschieden zueinander stehen?
Das heutige Fest ermutigt zu suchen, wie wir selbst uns dem Willen Gottes öffnen können, uns diese Ausrichtung im Vater unser zu eigen machen, die sagt, Dein Wille geschehe…
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Es lädt ein, wie Maria ja zu sagen, wenn unvorhergesehene Ereignisse eigene Lebenspläne auf den Kopf stellen. Darauf zu vertrauen „der Herr ist mit dir“, wie es aus der Verkündigungsbotschaft des Engels geläufig ist.
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Es lädt ein, wie Josef auf die Stimme Gottes in mir zu horchen, die jeden Menschen führt und leitet und die manchmal allen menschlichen und scheinbar vernünftigen Überlegungen zu widersprechen scheint.
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Schließlich lädt das Fest ein, wie Jesus die eigene Berufung zu suchen und ihr zu folgen.
Spuren dieser Berufung zeigen sich im Rückblick auf das Jahr 2023, welches durch einige großen Ereignisse und Themen vielleicht besonders ist. Das Erdbeben in der Türkei und in Syrien, der fortdauernde Krieg in der Ukraine - der Terror im Heiligen Land. Die Weltklimakonferenz und das Ringen um einen globalen Lebensstil, der nicht auf Kosten der kommenden Generationen den eigenen Energiehunger stillt. Entwicklungen, wie ChatGPT, die zeigen, die Digitalisierung schreitet voran, wird viele Bereiche des Lebens verändern.
Veränderung, Beschleunigung - Stichworte, die gerade oft fallen. In der Gemeinde können wir einander ermutigen, dazu in guter Weise in Resonanz zu gehen. Der Soziologe Hartmut Rosa hat in diesem Begriff etwas aufgezeigt, was sich der andauernden Beschleunigung unserer Zeit entgegenstellen kann. Es geht darum, sich auf etwas einzuschwingen, dass nicht durch Vergleiche, durch Status, durch Konkurrenz bestimmt ist, dass uns lebendig werden lässt. Eine solche Resonanz gestaltet sich für Christen in ihrer Beziehung zu Jesus und kennt unterschiedliche Intensitäten.
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Ausgangspunkt ist das Fremdsein - Menschen, die mit dem Glauben und dieser Freiheit als Kind Gottes nicht kennen, brauchen den Kontakt zu Personen, die ihnen davon erzählen.
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Dann gibt es die Fans, also solche, die engagierte Christen bewundern, die Jesu Botschaft vielleicht auch interessant finden. Das eigene Leben ist noch kaum davon bestimmt.
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Jesus lädt ein, IHM zu folgen. So entstehen Glaubenserfahrungen, die ins Leben hineinwirken. Man macht mit bei Aktivitäten, z.B. im Umfeld der Diakonie.
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Und findet, als Vertiefung, zu einer Freundschaft mit Jesus. Dieser Schritt des persönlichen Glaubens wirkt sich auf das Leben aus, verändert manche Prioritäten, gerade wenn diese nicht wirklich zu dieser Freundschaft passen.
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Jesus ermöglicht dann durch sein Kommen noch einen weiteren Schritt, das bewusste Hineinfinden in die Familie Gottes, in ein Leben als Sohn oder Tochter Gottes.
Die Teilhabe an der Familie Gottes, der Heiligen Familie, möchte unser Leben bereichern. Jesus sagt, er ist gekommen, damit wir das Leben in Fülle haben.
Es ist viel an Abenteuer darin verborgen, sich dem Heiligen und Guten anzuvertrauen. Wenn Sie auf sich und die Menschen, mit denen Sie zusammen leben schauen - und diese 5 Stufen der Resonanz noch einmal durchgehen von fremd sein zum Fan zu einer Person die Jesus folgt, eine Freundschaft mit IHM beginnt, sich als Teil der Familie, als Kind Gottes erlebt - was hat Sie im letzten Jahr da vorangebracht - wem möchten Sie in guter Weise im kommenden Jahr zur Seite stehen?
Wer diese 5 Weisen, mit Jesus in Beziehung zu sein, intensiver bedenken will, der sei auf den Jahreskurs des Fresh-X Netzwerkes und die Einheit B09 ,,Zum Glauben einladen“ hingewiesen. Die ausgearbeiteten Einheiten finden sich im Netz hier.
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